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Die Energiewende ist eine Generationenaufgabe - Franz Untersteller in Tuttlingen

Auf Einladung der IHK Schwarzwald-Baar-Heuberg besuchte Landesumweltminister Franz Untersteller mit den  Kreisvorständen Alois Kapfer und Angelika Störk die Fa. Hettich in Tuttlingen und das Hammerwerk in Fridingen.

Foto: Christian Gerards

Im Hammerwerk sprach Untersteller mehr als vier Stunden mit Wirtschaftsvertretern aus dem Landkreis Tuttlingen über die Energieversorgung in Zeiten der Energiewende sprach. Im einzelnen waren dies die Unternehmer Rolf Leiber, Geschäftsführender Gesellschafter der Leiber-Group in Emmingen, Anja Conz-Springorum, Geschäftsführende Gesellschafterin beim Oberflächenspezialisten Conz & Straßer in Spaichingen, Holger Müller und Frank Springorum, Geschäftsführer beim Hammerwerk Fridingen und Alexander Winker, Geschäftsführer der VHW Metallpresswerk GmbH in Spaichingen. Die stromintensiven Unternehmen stellten ihre finanzielle Belastung durch das EEG und die aufwändige Bürokratie für finanzielle Entlastungen dar. Sie kritisierten die vielen Vorschriften, mit denen die energieintensiven Unternehmen eine Steuerbefreiung oder -entlastung nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) geltend machen müssten. Allein für die Antragstellung musste das Hammerwerk im letzten Jahr rund 100 000 Euro aufwenden.

Laut dem grünen Umweltminister gehe es nach der Vertragsunterzeichnung bei der UN-Klimakonferenz in Paris im Dezember 2015 um eine deutliche Verringerung des Kohlendioxid-Ausstoßes durch eine weitgehend CO2-freie Energieerzeugung und Energieeffizienz. Untersteller wies darauf hin, dass der Preis für eine Megawattstunde an der Leipziger Strombörse von 80 bis 90 Euro im Jahr 2008 auf derzeit 24 bis 26 Euro gesunken sei und rund 2300 energieintensive Unternehmen in Deutschland durch Befreiungen entlastet würden, die die Verbraucher*innen mittragen müssten. Wie sich die Energiepreise in den kommenden zehn Jahren entwickeln werden sei nicht vorhersagbar, aber wahrscheinlich, dass die Netzentgelte steigen. „Die alte Welt ist weg. Das erleben wir gerade“, dennoch sehe er keine Versorgungslücke in Deutschland angesichts von durchschnittlich zwölf Minuten Stromausfall pro Kunde in Deutschland im Gegensatz zu Frankreich mit einem Vielfachen davon trotz einer Versorgung mit Atomstrom. Der Strukturwandel des Energiesektors könne durch Spitzentechnologie Zukunftschancen für das Land Baden-Württemberg bringen.

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