Jens war bei diesem Besuch zum ersten Mal an einer Gemeinschaftsschule. Dort hatte er die Gelegenheit sich sowohl mit der Schulleiterin Ruth Schütz-Zacher als auch mit dem Schüler Berkay Parash zu unterhalten. Parash ist sowohl in der SMV der Lucian-Reich-Schule, als auch im Schülerbeirat des Landes Baden-Württemberg tätig.
Das Gespräch mit den beiden und die Führung durch die Schule haben Jens, Befürworter des Konzepts Gemeinschaftsschule, in seiner Überzeugung bekräftigt: „Gemeinschaftsschulen haben großes Potential, unsere Gesellschaft wieder besser zu vernetzen. Insbesondere wenn sie so gut ausgestattet sind und mit so viel Engagement geführt werden, wie in Hüfingen.“
Die Klassentrennung der unterschiedlichen Bildungsniveaus wird durch das Konzept aufgehoben. Gemeinsames und doch individuelles Lernen werden hier vereint. Es können nicht nur unterschiedliche Lernstufen von einem Schüler in den einzelnen Fächern erreicht werden, sondern Schülerinnen und Schüler derselben Klasse können auch auf verschiedenen Niveaus lernen. Dadurch werden die Stärken und Schwächen des Einzelnen auf dem entsprechenden Niveau gefördert.
Das wichtigste daran: einem Schüler wird dadurch kein Stempel eines Bildungsniveaus aufgedrückt! Sie lernen sich selbst einzuschätzen und mehr Eigeninitiative zu zeigen. Das und die angepassten Lernniveaus helfen die Motivation beim Lernen deutlich zu steigern. Die vielen offenen Lernbereiche im Schulgebäude bieten Raum für gegenseitige Unterstützung unter den Schülern. Dies hat sich auch deutlich im Gespräch mit Berkay Parash wiedergespiegelt. „Es ist schön zu sehen, dass auch Schüler begeistert von ihrem Schulkonzept berichten können.“, so Jens.
Gleichzeitig gilt es bei aller Überzeugung des Konzeptes Gemeinschaftsschule auch die Probleme im Blick zu behalten. Das Land Baden-Württemberg, müsse dafür sorgen, dass
die größere Arbeitsbelastung der Lehrerinnen und Lehrer durch die unterschiedlichen Lernniveaus aufgefangen wird, zum Beispiel durch zusätzliche pädagogische Assistent*innen im Unterricht.
„Insbesondere zu Corona-Zeiten ist die Belastung des Kollegiums nochmal drastisch angestiegen.“, berichtet Schulleiterin Ruth Schütz-Zacher. So ist zum Beispiel durch Quarantäne-Ausfälle von Lehrkräften der Aufwand zum Teil doppelt so hoch, wenn mehrere Klassen gleichzeitig betreut werden müssen.
Dennoch sind sich alle Beteiligten sicher, dass die Gemeinschaftsschule viele Antworten auf die Herausforderungen im Bildungssystem gibt.
„Wenn man durch die Lucian-Reich-Schule läuft, dann wird einem bewusst, wie man sich zeitgerechte Schulen vorstellt: Modern, hell, digital – mit vielen Möglichkeiten für gemeinschaftliches Lernen.“ staunte Jens Metzger und wünscht sich eine solche Schule für möglichste viele Kinder und Jugendliche in Baden-Württemberg.
