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Mobilitätszentrale als Chance für Tuttlingen

Zu einem Vorort-Termin traf sich vergangene Woche eine Delelgation der bündnisgrünen Mandatsträger*innen beim Tuttlinger Bahnhof mit dem Bundestagsabgeordenten und Bahnpolitischen Sprecher der Grünen Bundestagsfraktion Matthias Gastel aus Nürtingen und unserer Bundestagskandidatin Annette Reif, um mit dem städtischen Dezernenten Florian Steinbrenner über ÖPNV-relevante Fragen zu sprechen.

MdB Matthias Gastel (zweiter von links) zu Gast in Tuttlingen.

 

Dezernent Florian Steinbrenner führte aus, dass es geplant sei, Bahnhof und Bahnhofsvorplatz zu einer Mobiltitäszentale auzubauen, um den ÖPNV für die Fahrgäste attraktiver zu gestalten. Er stellte die Planung vor, die acht neue Bushaltestellen am Bahnhof mit guter Erreichbarkeit und bei weit verbesserter Aufenthaltsqualität beinhalten. Die derzeit ungeordneten Verkehrsverhältnisse zwischen Bus- und PKW-Verkehr sowie Radfahrern und Fußgängern sollen neu konzipert werden wobei dem Fußgänger- und Radverkehr eine vorrangige Stellung eingeräumt wird. So soll eine Radstation mit 300 sicheren überdachten Fahrradabstellplätzen geschaffen werden. An Kurzparker, die Fahrgäste zum Bahnhof bringen, ist ebenfalls gedacht, auch an behinderte Verkehrsteilnehmer und einen Taxi-Bereich. Hierbei mahnten die Teilnehmer gute digitale Hinweise auf die Abfahrtszeiten der Busse und Züge in Echtzeit an.

 

Annette Reif und Matthias Gastel wiesen darauf hin, dass ein gut ausgebauter ÖPNV mit weit höheren Nutzerzahlen als derzeit Teil der Mobilitäts- und damit Klimawende sein müsse, um diese Ziele zu erreichen. Wer ein gutes Angebot bekomme, würde auch im ländlichen Raum eher umsteigen vom PKW auf den ÖPNV, vor allem auch die zahlreichen Einpendler nach Tuttlingen, die innerhalb und außerhalb des Landkreises wohnen.

 

Der Fraktionsvorsitzende der Offenen Grünen Liste im Kreistag, Hans-Martin Schwarz, erläuterte das neue regionale Tarifssystem, das für den Landkreis Tuttlingen nur noch zwei statt acht Tarifzonen vorsehe. Auf etlichen Strecken würden sich die Kosten für ein Jahresabo mehr als halbieren. So könne man ab dem Jahr 2023 je nach Standort bis zu 80 km mit Bus und Ringzug fahren für unter 40 € pro Monat.  Zusammen mit dem Ausbau des Tuttlinger Bahnhofs als Mobilitätszentrale und einem steigenden CO2-Preis könnte das eine Zäsur für den ÖPNV bedeuten und zum Umstieg einladen.

 

Die Fraktionsvorsitzende der LBU im Gemeinderat Tuttlingen, Ulrike Martin, betonte die Bedeutung der Verkehrsentlastung der Stadt durch weniger Individualverkehr und vermehrte Fahrrad- und ÖPNV-Nutzung: "Das brauchen wir, wenn wir bei der lebenswerten Gestaltung unserer Stadt mit verbesserter Aufenthaltsqualität weiterkommen wollen!"

 

Florian Steinbrenner erläuterte anschließend noch die Busbeschleunigung durch den neuen Verkehrsrechner, der durch eine intelligente Ampelschaltung den Busverkehr schneller und attraktiver mache.

 

Annette Reif und Matthias Gastel waren angetan von den geplanten Investitionen in den ÖPNV in Tuttlingen und wünschten gutes Gelingen. Es sei eine große Chance für Tuttlingen, hierbei Fakten zu schaffen für eine neue Mobilitätsstruktur.

 

Die grünen Akteure aus Tuttlingen gaben den beiden noch auf den Weg, das leidige Thema "Gäubahn" in der nächsten Legislaturperiode zu einem guten Ende zu führen. "Das wird im wahrsten Sinne des Wortes höchste Eisenbahn, dass sich da etwas in die richtige Richtung bewegt.", war sich die Gruppe einig.     

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