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Tourismus ist ein Gewinn für alle - Annette Reif mit Walter Knittel auf dem Knopfmacherfelsen

Wie kann der Tourismus in der Region ausgebaut werden? Darum ging es im Gespräch zwischen der grünen Bundestagskandidatin Annette Reif und Walter Knittel, dem Geschäftsführer der Donaubergland Tourismus GmbH. Der Treffpunkt war gut gewählt: Die beiden waren auf dem Knopfmacherfelsen.

Annette Reif mit Walter Knittel: "Tourismus ist ein Gewinn für uns alle". Foto: pm

 

Knittel, langjähriger Leiter des Freilichtmuseums in Neuhausen ob Eck, stellte vor einigen Jahren fest, dass es Sinn macht, wenn sich Gastronomen und Freizeitanbieter untereinander vernetzen. Also konnte er mit Gleichgesinnten den Landkreis Tuttlingen und erste Gemeinden überzeugen, die Donaubergland GmbH zu gründen. Diese baute er mit seiner Kollegin Anita Schmidt seit 2004 auf und da diese immer mehr wuchs, gab er 2013 seinen Job im Freilichtmuseum auf, um sich ganz dem Tourismus in der Region zu widmen. Mit dabei ist der Landkreis Tuttlingen sowie alle Gemeinden im Landkreis und sieben Gemeinden im Landkreis Sigmaringen, die an der Donau liegen.

 

Sein Augenmerk legt Walter Knittel darauf, die Freizeit-Infrastruktur zu entwickeln, und angesichts der stetig steigenden Übernachtungszahlen ist auch abzulesen, wie erfolgreich das funktioniert. Klar, Corona kam dem in die Quere, wobei Knittel und sein Team kreativ waren und sich allerhand einfallen ließen, um Hotels und Gastronomie zu unterstützen. Eine der Ideen war das "Ehrengasthaus": Die Leute konnten als "Ehrengäste" Gutscheine kaufen. "Das kam sehr gut an", erzählte Knittel, schon im ersten Lockdown wurden Gutscheine im Wert von fast 500.000 Euro gekauft.

 

Und auch jetzt, wo Hotels und Restaurants wieder offen sind, treffen sich die Touristiker mit den Gastronomen und Hoteliers regelmäßig digital im Online-Café und tauschen sich aus oder lassen sich von Fachleuten zu verschiedenen Themen informieren. "Ich finde das super", freute sich Kandidatin Annette Reif. "Die Anbieter sollten sich nicht als Konkurrenz, sondern als gegenseitige Bereicherung verstehen. Davon hat der ganze Landkreis etwas."

 

Bereits mehrere der Donaubergland Wanderwege sind preisgekrönt, und auch die neuen Donauwellen-Rundwanderwege kommen sehr gut an. Hier sind Firmen mit im Boot, die als Sponsoren Wegepatenschaften übernehmen. Sie bieten dann beispielsweise auf "ihren" Wegen „Feierabend-Wanderungen“ an, helfen bei der Instandhaltung und tragen so zur Steigerung der Attraktivität der Region bei. Im Gegenzug können sie dies als soziales Engagement im Betrieb sowie in der Öffentlichkeit nutzen.


Die starke Nutzung der Rad- und Wanderwege führt immer wieder zu den bekannten Problemen zwischen Wanderern und Radlern, hier arbeitet Knittel derzeit an der Besucherlenkung gerade bei touristischen Hotspots beispielsweise durch entsprechende Beschilderung. Eine regelrechte Renaissance des ländlichen Raums erlebe man derzeit, so Knittel, und das konnte Annette Reif bestätigen. "Ich sehe das auch im privaten Umfeld, dass Leute aus der Stadt wieder in die Region zurückkommen." Das werde allerdings politisch noch zu wenig wahrgenommen, findet Walter Knittel. "Da könnte man mehr draus machen:" Ein Aspekt, der der Kandidatin am Herzen liegt: "Schließlich habe ich noch nie woanders gelebt."

 

Interessant fand die Kandidatin die AlbCard, mit der die Nutzer auch kostenlos den ÖPNV nutzen, ins Freilichtmuseum oder TuWass dürfen. Walter Knittel und sein Team arbeiten derzeit daran, weitere regionale Qualitätsprodukte auf den Markt zu bringen und diese entsprechend zu bewerben.  Ein Aspekt hierbei ist die Digitalisierung, Knittels Ziel ist, dass alle Anbieter digital buchbar sind. Der Tourismus hier hat genug Potential, darin waren sich Walter Knittel und Annette Reif einig. "Das ist ja ein Gewinn für uns alle!" 

 

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